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©2019 WOMENBODIMENT. 

Dies ist eine SHANTIPHANTfilms-Produktion. 

VENUS von Willendorf

Aktualisiert: 16. Aug. 2023


27.150 - 26.850 v. Chr. Österreich, Willendorf



  • Sie ist die berühmteste Venusfigurine der Welt

  • Größe: 11 cm

  • aus Oolithstein geschnitzt

  • 1908 in Niederösterreich gefunden, befindet sich heute im Naturhistorischen Museum in Wien als Österreichs bekanntester archäologischer Fund.

  • Sie war vollständig mit rotem Ocker bedeckt, den ein Archäologe versehentlich abgewaschen hat

  • Über den Brüsten sind ihre Arme angedeutet, an den Armgelenken sind Armreifen zu erkennen

  • In Willendorf gibt es ein ihr gewidmetes Museum: das Venusium


  • Kopfstück: Manche gehen davon aus, dass die Venus von Willendorf geflochtene Zöpfe trägt, andere deuten auf einen gehäkelten oder geflochtenen Hut hin, den sie tief ins Gesicht gezogen hat. Aus dieser Zeit gibt es bereits Aufzeichnungen über gewebte Textilkunst. Auch Korbflechten ist möglich.


Herkunft

Ein Forscherteam um den Anthropologen Gerhard Weber der Universität von Wien hat Mikrobohrungen in das Innere der Venus veranlasst und mit Hilfe vontomographischen Bildern herausfinden können, dass das Material, aus der die Venus angefertigt wurde, wahrscheinlich vom Gardasee stammt. Das bedeutet, die Figurine muss in Italien angefertigt und dann im Zuge einer Migration nach Österreich gebracht worden sein - eine weite Strecke für damalige Verhältnisse!'


"Die Menschen im Gravettien suchten und bewohnten günstig gelegene Standorte. Wenn sich das Klima oder die Beutesituation änderte, zogen sie weiter, vorzugsweise entlang von Flüssen", erklärt Gerhard Weber. Eine solche Reise kann Generationen gedauert haben.


Besondere Merkmale

Die tomographischen Daten von der Venus zeigten, dass in ihr auch Reste von Muscheln und sechs sehr dichte, größere Körner, sogenannte Limonite, verarbeitet sind. Dies erklärt die rätselhaften Hohlräume auf der Oberfläche mit demselben Durchmesser: "Die harten Limonite sind wahrscheinlich herausgebrochen, als der Schöpfer der Venus sie geschnitzt hat", erklärt Weber.


Besonders am Material ist zudem, dass es sich um Kalkstein handelt, wohin gegen andere Venusfigurinen häufig aus Knochen und Elfenbein hergestellt wurden. Kalkstein wurde sehr selten verwendet, aber es war wohl leichter zu verarbeiten.



Standort Willendorf

Das Gebiet um das linke Donauufer zwischen Aggsbach und Krems war ein wichtiger Lebensraum für die eiszeitlichen Menschen im Osten des heutigen Österreichs. Der westlich gelegene Nussberg zum Beispiel schützte die Siedlung bei Willendorf vor Westwinden. Die Donau verband schon sehr früh Ost- und Westeuropa und war von besonderer Bedeutung für kulturelle Kontakte und die Weiterentwicklung der altsteinzeitlichen Kulturen.

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