ca. 35.000 v. Chr., Ostdeutschland/ Schwäbische Alb
Venus vom Hohle Fels
Die älteste Venusfigurine Europas und zugleich eine der weltweit ältesten Darstellungen des menschlichen Körpers
Größe: 6 cm
aus Mammutelfenbein geschnitzt
Anstelle des Kopfes hat die Statuette eine Öse. Wahrscheinlich wurde sie einst als Anhänger mit einem Lederband oder Pflanzenfasern getragen
entdeckt im September 2008 bei Ausgrabungen in der Karsthöhle Hohle Fels am Südfuß der Schwäbischen Alb.
Aufgrund der Funde gehört sie seit 2017 zum UNESCO-Weltkulturerbe
Vor 43.000 bis 45.000 Jahren erreichten die ersten modernen Menschen den europäischen Kontinent. Die Neuankömmlinge kamen auch auf die Schwäbische Alb, ließen sich dort in Höhlen nieder – und gründeten die erste Künstlerschmiede der Welt.
Diese Venus stammt aus der Aurignacien-Kultur, der ältesten archäologischen Kultur des europäischen Jungpaläolithikums. Diese Kultur wird mit dem anatomisch modernen Menschen (Homo sapiens, auch Cro-Magnon-Mensch) in Verbindung gebracht.
Was auch immer die genaue Bedeutung oder Interpretation der Schelklingen-Venus sein mag, die immens zeitaufwändige Arbeit, die nur mit primitiven Werkzeugen durchgeführt wurde, lässt darauf schließen, dass dieses Stück primitiver Kunst in den Augen der BildhauerInnen einen besonders hohen Wert hatte.
Alle PaläoanthropologInnen und ArchäologInnen sind sich einig, dass das Schnitzen einer menschlichen Figur – in der Tat jede bildliche Darstellung (Gravur, Malerei oder auf andere Weise) der menschlichen Gestalt – einen wichtigen Fortschritt in der kulturellen Entwicklung der Menschheit darstellt.
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