
36.000 VENUS von GalgenbergBCE, Stratzing, Österreich
auch: „Fanny“ oder "Venus von
Stratzing" genannt
Größe: 7,2 cm, 10g
Material: grüner Serpentinschiefer
Fundort: Stratzing, Niederösterreich
1988 gefunden
stammt aus der archäologischen Kultur der Aurignacien
Besonderheit: neben der Venus vom Hohlefels die älteste allgemein anerkannte Frauenskulptur und älteste Steinplastik der Welt
„Tanzende Schamanin“
Der linke Arm ist erhoben, die rechte Hand ruht auf dem Oberschenkel, in einer rituellen oder tänzerischen Haltung.
„Tanzende Schamanin“ hatte sie Max Dashu, die US-amerikanische Fauengeschichtsforscherin bei ihrem Besuch im Naturhistorischen Museum genannt.
„Fanny – die tanzende Venus vom Galgenberg“ ist aber der häufigste Spitzname. Archäologinnen unter der Leiterin der Grabung Christine Neugebauer-Maresch gaben ihr den Namen einer der berühmtesten Tänzerinnen des Biedermeiers, Fanny Elßler (1810-1881).
Obwohl sich eine Brust auf der linken Seite zeigt und ihre Vulva klar angedeutet ist, wird sie auch immer wieder als Jäger mit Keule gedeutet.

Ort der Entdeckung
Anders als die Venus von Willendorf, die aus Material des heutigen Norditaliens gefertigt und dann in Willendorf zurückgelassen wurde, kam die Venus von Galgenberg nicht sonderlich herum: sie ist in Stratzing auf dem Galgenberg gefertigt und letztendlich auch dort ausgegraben worden. Schnitzabfälle um die Ausgrabungsstelle weisen darauf hin, zumal ist das Gesteinsmaterial ebenfalls aus der Umgebung.
Interessant ist, dass die Fundstelle der etwa 7.000 Jahre jüngeren Venus von Willendorf 25km donauaufwärts liegt. Die Donauufer waren für unsere VorgängerInnen wichtige Lebensräume.
Randnotizen
Fanny hat es sogar in einen Kriminalroman geschafft ;)
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