top of page

Die Sprache der Göttin

Aktualisiert: 16. Aug. 2023


Aufdecken der verborgenen Symbole der westlichen Zivilisation anhand der Donauschrift des alten Europa


Um was geht's hier?

Auf zahlreichen neolithischen Funden im Gebiet des heutigen Balkans (Serbien, Rumänien, Kosovo, Bulgarien) wurden Inschriften auf Keramiken gefunden, die auf die erste Schrift hinweisen.


Die Archäologin Dr. Marija Gimbutas brachte diese Zeichen mit den damaligen Matriarchaten, die Göttinnen verehrten, in Verbindung und nannte sie die „Sprache der Göttin“.


Heilige Inschriften

Die bedeutendsten Objekte mit Inschriften waren Figurienen, die durch alle Epochen der Donauzivilisation leitbildliche Bedeutung hatten (29 % aller Artefakte).


Diese Figuren dienten keinem wirtschaftlichen, sondern eher einem spirituellen Zweck. Die Donauschrift diente dem Menschen zur Kommunikation mit der Geisterwelt, inspiriert von einer Weltanschauung, in deren Mittelpunkt eine ursprüngliche weibliche Lebenskraft stand.



Die Tărtăria-Tafeln

Die drei Tontafeln stammen aus dem Jahr 5300 v. Chr. und wurden in einer Höhle in Rumänien gefunden. Nach weiteren Funden vor Ort muss es sich um Wohn- und Arbeitsobjekte einer Schamanin gehandelt haben.


„Auf den Tontafeln ist unter anderem auch die Figur einer weiblichen Person mit erhobenen Armen zu sehen. Diese weisen auf diese besondere Verehrung der Göttin hin.“

Die folgenden Motive sind repetitiv. Alte europäische Symbole sind nicht nur „geometrische Motive“. Marija Gimbutas verbrachte mühsame Arbeit, um herauszufinden, „sie müssen zu einem Alphabet des Metaphysischen gehören“.



Das V-Zeichen

Die Hieroglyphe der Göttin. Grafisch wird das Schamdreieck am deutlichsten als V dargestellt. Es wurde über Jahrhunderte hinweg zum Symbol der Vogelgöttin. Gänse, Kraniche und Schwäne werden in Höhlen, Knochenobjekte gemalt und eingraviert.


Winkel

Vs, Winkel und mehrfache Winkel (invertiert oder entgegengesetzt) erscheinen während des Paläolithikums und Mesolithikums auf Knochen und Geweih eingraviert. Sie blieben über Jahrtausende hinweg konstant.



Mäander

Laut Dr. Gimbutas "betonte Mäander die Bedeutung der aquatischen Lebensquelle als Wasser"/ Metapher für Wasser.



Zickzack

Das Symbol des Wassers. Das Zickzack ist das älteste symbolische Motiv. Die Neadertaler benutzten dieses Zeichen vor 40.000 Jahren oder noch früher. In Kombination mit dem M-Zeichen deutet es auf weibliche Feuchtigkeit und Fruchtwasser hin.



M-Zeichen

das M-Zeichen ist ein abgekürztes Zickzack. Es steht im Zusammenhang mit Wasser und der Göttin in lebensspendender Funktion (Gebärposition). Oft zentrales Ornament auf Vasen.


Netzmotiv

markiert oft Bilder der Vogelgöttin und verbindet sie mit den Lebensgewässern, die sie darstellen. Das Netz erscheint auch mit Symbolen des Werdens (Eier, Vulva und Pflanzenformen), um die lebensspendenden Kräfte der Göttin zu betonen.


Tri-Linie

Sie erscheint als eigenständiges Symbol auf Figurinen und Vasen. Drei Schlangen würden zum Beispiel mehr Macht ausdrücken als eine.



Aber warum gibt es so wenig Wissen über die Donauschrift?

Konservative HistorikerInnen lehnen die Vorstellung einer frühen Zivilisation in Europa ab, die bereits vor 8.000 Jahren existierte. Für viele WissenschaftlerInnen ist es immer noch undenkbar, dass die frühen Ackerbauern in Europa lange vor der Entstehung der sumerischen Zivilisation mit der Schrifttechnologie experimentiert haben könnten.


Die aktuelle Wissenschaft datiert die (Keil-)Schrift der Sumerer auf ca. 3500BC als älteste Schrift der Welt, der Osten als Wiege der Zivilisation.

Dies würde einen Paradigmenwechsel in der Wissenschaft bedeuten: somit wäre die Donauschrift die älteste bekannte Schrift der Menschheit.





Dr. Marija Gimbutas katalogisierte in diesem Hauptwerk die Artefakte und Symbole, die auf Höhlenwänden, Felsen, Skulpturen und Keramik aus dem alten Europa gefunden wurden. Sie hat vergleichende Mythologie, frühgeschichtliche Quellen, Linguistik, Ethnografie und Folklore miteinander verwoben, um schlüssig zu beweisen, dass die Göttinnenverehrung die Wurzel der westlichen Zivilisation ist.



Der Sprachwissenschaftler Prof. Harald Haarmann ist einer derjenigen, der seit Jahrzehnten an der Entzifferung der Donauschrift arbeitet, ihr den Namen gegeben hat. Er forscht zur Entstehung Alt Europas, dem Bereich der Funde, und führt die Arbeit von Dr. Marija Gimbutas fort.




bottom of page