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Autorenbild Laura Hirch

FILMTAGEBUCH zur "Die Göttin": N°1: meine Story

Aktualisiert: 16. Aug. 2023

Meine Geschichte: Wie ich zur Göttin fand


Ich freue mich sehr über euer Interesse zum neuen Film auf dieser WOMENBODIMENT Plattform und möchte euch gerne dieses Mal Schritt für Schritt auf dem Weg zur Entstehung mitnehmen.

Seit meinem letzen Film zum Thema Frauenkreis im Mai 2020 sind zwei Jahre vergangen, die weltweit intensiver nicht hätten sein können. Ich habe die Zeit genutzt, um mich tief in ein Thema einzulesen, dass mich seit 2016 nicht ganz losgelassen hat: Die Göttin, die Große Göttin, oder die Große Mutter, die Urmutter, es gibt viele Namen.


Mir ist im Laufe der Recherche häufig aufgefallen, dass Frauen ihre Geschichten teilen, wie sie zur Göttin gefunden haben. Nach langer Überlegung fiel mir auf, dass auch ich eine Einführung in diese Welt zunächst skurriler Natur erlebt habe und - I just gotta tell you! Ich würde jetzt nicht behaupten, die Göttin oder verschiedene Archetypen der Göttinnen anzubeten, aber bei genauer Bewusstseinswerdung begegnet mir ihr Konzept in der Natur als Mutter Erde tagtäglich.

Aber zunächst zu meiner story: Ich lebte zu dieser Zeit während meines Dokumentarfilm Studiums in Los Angeles in dem Haus einer sehr interessanten älteren Frau, Mary Ann. Die Anzeige des Zimmers hatte ich auf Craig's List gefunden, einem Äquivalent zum deutschen Ebay Kleinanzeigen. Mehrere Monaten schon hatte ich nach einer neuen, passenderen Bleibe für mich und meine Hündin Rhani gesucht - ein Haus mit Garten sollte es, so schön wie in Topanga Canyon nur näher zur Uni und am besten in meinem Lieblingsviertel Echo Park. Tagtäglich war ich fast zwei volle Stunden nur im Auto unterwegs (gar nicht so ungewöhnlich für den Ballungsraum LA) und sowohl das sinnlos verpuffte Benzin und als auch die vielen Stunden fern meiner Rhani plagten mich.

Zur Beginn meiner Reise in die USA hatte ich eine Vision - ein kleines Häuschen im Grünen auf einem Hügel, in der Stadt. Oft ist es ja so mit den Visionen, dass ich sie vergesse und erst viel später nach der Manifestation realisiere, dass ich im hausgemachten Traum sitze. In diesem Falle wortwörtlich! So saß ich nun bei Mary Ann und ihrem cutem Hündchen Motet nun tatsächlich in diesem kleinen Häuschen auf dem Hügel in Echo Park, mitten in der Stadt, umrundet von Grün und zwitschernden Vögeln, mit moderater Miete und kurzem Weg zur Uni.

Ihres Zeichens Krebs und meines Zeichens Fische hatten wir gleich einen guten Draht und unheimlich viel auszutauschen. Sie hatte ihre früheren Jahre in der Kunstszene New Yorks verbracht und einen ausgezeichneten Geschmack, ein sanftes und verspieltes Gemüt und mit ähnlichen Ängsten wie ich zu kämpfen. Ich war sehr dankbar, mit ihr die letzten Monate in ihrem Haus zu verbringen, nach dem sie es dann letztendlich verkaufte und nach Arizona zog um dort ein Grauwasser-Aufbereitungsprojekt zu initiieren.




Jetzt kommt es mal eben super spooky. Ich habe letztens mal sämtliche Fotos meines Telefons auf Festplatten gezogen und geordnet, denn ich brauchte Speicherplatz. Fragt mich nicht warum, aber ich habe vom 20. Juli 2013 einen Screenshot gefunden, auf dem eine Frau drauf ist mit zwei Hunden, sie kuscheln sich an sie. Ich habe null Erinnerung daran, warum ich dieses Bild nun auf meiner Festplatte gefunden habe. Die Überschrift sagt Fort Green, das heisst das Bild muss in Brooklyn hochgeladen worden sein. Die eheste Erklärung ist, dass ich es auf meiner Internet-Recherchereise mal auf Facebook gesehen haben muss und vielleicht so super süß fand, dass ich es deshalb abfotografiert habe, um es einer Freundin zu zeigen. Was man halt so alles als homo digitalis macht, well well. Auf jeden Fall ......... ist die Frau auf dem Bild MARY ANN! Neben ihr kuschelt Motet, auf ihr liegt der Hund einer Freundin von ihr. Ich habe Mary Ann 2015 erst kennengelernt und noch nie zuvor gesehen gehabt. Es gibt Millionen von Menschen, die in den Vereinigten Staaten leben. Wie verrückt ist es bitte, dass ich genau bei ihr eingezogen bin und sie mich dann auf so eine einprägsame neue Film-Fährte geleitet hat?

Ok. Kurz klar kommen...


So bot mir Mary Ann also nicht nur einen gemütlichen Wohnort, sondern brachte mich der Idee der Göttin näher. Als ich ihr von meiner ersten Filmidee über Frauenkreise erzählte, schenkte sie mir zwei literarische Werke, die für diesen nächsten Film die absolute Grundlage sind. Ein wunderschönes Kunst Magazin aus den 70er Jahren, betitelt so sexy und schlicht mit „Great Goddess“. Von einem feministischen Verlag mit Beiträgen der Vorreiterinnen der Goddess Bewegung. Ich trage es seitdem wie einen Schatz mit mir und werde auf Instagram das ein oder andere Foto und Gedicht daraus posten.


Und zum anderen hielt sie mir eines Tages stolz das Buch „Das Alphabet gegen die Göttin“ hin. Zunächst war ich von diesem Schinken überfordert und ich bin es auch immer noch, da ich so selten Zeit habe, ganze Bücher auszulesen. Ich weiss nicht, wie es euch geht, aber es fällt mir zunehmend schwerer, neben der online Arbeit die Ruhe zu finden, viele Seiten am Stück konzentriert zu lesen. Da ich schon lange keinen Urlaub gemacht habe ohne zu filmen, also zu arbeiten, fallen auch diese Strand-Buch-Momente hinten unter, so muss ich mir diese Leseinseln sehr diszipliniert vornehmen. Aber zurück zu Leonard Shlain’s Arbeit! Glücklicherweise fand ich einen Vortrag von ihm als kleine Zusammenfassung zu seinem Buch, die für mich einprägsamsten 75 Minuten seit langer Zeit. Ich wusste sofort, dass ich dieses Wissen weiter geben wollte. Nämlich die Erkenntnis, dass es Zeiten gab, in denen weltweit der Göttin gehuldigt, die Frau verehrt wurde, als Erschafferin des Lebens. Ihr wurden Tempel gebaut und Figuren gewidmet. Die Unterdrückung der Frau kam erst verhältnismäßig spät in der Menschheitsgeschichte, nur wissen wir eben wenig herstory und dafür mehr history. Für mich war dieses Thema bahnbrechend - und sind es auch immer noch.

Nicht einmal hatte ich von einer Verehrung weiblicher Kraft im Neolithikum (Jungsteinzeit) in meinem Geographie Studium gehört. Nicht einmal habe ich derartiges in der Schule gehört. Trauriger weise war ich davor auch nie in Kreisen, die mich über derartiges hätten einweihen können. Und obwohl ich wirklich oft fast fanatisch recherchiere über Mystisches und Co. hatte ich nicht auch nur eine Spur davon mitbekommen. Wie so viele um mich herum übrigens auch nicht, denn wem auch immer ich von der neuen Filmidee erzähle - die wenigsten hatten davon gehört.

Vielleicht wusstet Ihr es ja schon länger, dann freue ich mich sehr für euch. Ich habe wie schon oben erwähnt viel Zeit gehabt, um mich in diese neue Welt einzulesen und es scheint kein Ende an spannenden Entdeckungen zu geben. Daher hoffe ich, dass ich euch vielleicht auch neues davon erzählen kann. Ich habe schon so viele tolle Protagonistinnen dafür gewinnen können und in den nächsten Monate werde ich mich immer wieder auf Drehreisen begeben. Es lohnt sich, dem Projekt auf Instagram zu folgen, da es mir dort am leichtesten fällt, im Austausch zu bleiben. Aber auch auf dieser Homepage geht es regelmässig weiter, denn es gibt viel zu berichten ;)

Alles Liebe,

Laura

PS: Ich möchte an dieser Stelle auch erwähnen, dass ich das ganz nicht aus einem religiösen Winkel betrachte.




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